Immobilien - Mietpreisfindung - Mietspiegel
Kann man Mietspiegel zur Mietpreisfindung benutzen?
Ein Eigentümer, der seine Wohnung vermieten möchte steht vor der Frage, welche Miete er verlangen kann. Wird die Miethöhe falsch angesetzt, kann dies bei der Vermietung nicht unerhebliche negative Auswirkungen haben. Aber wie kann man feststellen was die korrekte Miete für die eigene Wohnung ist? Ist der Mietspiegel das Mittel der Wahl, oder ermittelt man die marktgerechte Miethöhe besser anhand eines Vergleichs mit anderen Angeboten aus Zeitung oder Internet? Eine aktuelle Fallstudie des Münchner Immobilienbüros “Vermietspezialist Bartsch & Rozmarin Immobilien OHG” bietet hierzu hilfreiche Antworten.
Seit Ende März 2011 liegt der neue Mietspiegel für die Stadt München vor. In den Medien wurde bereits einiges zu diesem Thema berichtet. Die Firma Vermietspezialist, welche sich in München und Umgebung auf die Vermietung von Wohnungen und Häusern spezialisiert hat und in den letzen Jahren über 2500 erfolgreiche Vermietungen durchführen konnte, hat sich aus diesem Anlass intensiv mit dem neuen Mietspiegel beschäftigt. Anhand von konkreten Vermietungen wurde eine Fallstudie erstellt. Zweck der Studie war es zu ermitteln, inwieweit der Mietspiegel den tatsächlichen, aktuell erzielbaren Mietpreisen in München entspricht und somit als Instrument zur Mietpreisfindung verwendet werden kann. Parallel dazu wurde eine Mietpreis-Analyse der Mietangebote in den Münchner Zeitungen und bei Immobilienportalen im Internet durchgeführt.
Zu diesem Zweck wurden für die Kategorien Ein-, Zwei-, Drei- und Vier- Zimmer Wohnungen je zwei Wohnungen bestimmt, welche in den letzten Monaten durch den “Vermietspezialisten” vermietet worden waren. Bei der Auswahl der Wohnungen wurde darauf geachtet, daß jeweils eine zentrumsnahe als auch eine am Stadtrand gelegene Wohnung ausgewählt wurde. Desweiteren wurden sowohl Altbau-, als auch Neubauwohnungen und Nachkriegsbauten berücksichtigt, um eine möglichst breitgefächerte Untersuchung zu gewährleisten.
Für die betrachteten Wohnungen wurde zunächst die “durchschnittliche ortsübliche Miete” laut Mietspiegel 2011 und 2009 berechnet und in Beziehung gesetzt. Dabei fielen die Mieten in 75% der Fälle laut neuem Mietspeigel niedriger aus. Im nächsten Schritt wurde eine Mietpreisanalyse für die jeweiligen Wohnungen anhand von vergleichbaren Angeboten in Zeitung und Internet erstellt. Hierbei hat sich gezeigt, daß die angebotenen Wohnungen im Schnitt EUR 1,27,-/m² über dem Mietspiegel lagen. Während die Firma Vermietspezialist durchschnittlich 44 Cent/m² über dem Mietspiegel 2011 vermieten konnte, zeigt die Differenz von ca. 80 Cent/m² zwischen tatsächlich erzielten Preisen zu Angebotspreisen, daß Wohnungen oft deutlich überteuert angeboten werden, um monatelang als “Ladenhüter” erfolglos im Internet inseriert zu werden. Offensichtlich gibt es selbst für den teuren Münchner Mietmarkt Grenzen.
Als Fazit lässt sich feststellen, daß die aktuell angebotenen Wohnungen in München deutlich über der “durchschnittlichen ortsüblichen Miete” laut Mietspiegel liegen. Desweiteren ist erkennbar daß sich die meisten Wohnungen im Moment höher vermieten lassen, als per Mietspiegel berechnet. Die Wahrheit bezüglich der marktgerechten Miete liegt also irgendwo zwischen den Angebotspreisen und dem Mietspiegel. Aber jede Wohnung ist anders! Im Zweifel sollte man sich fachkundigen Rat von einem Spezialisten einholen, der täglich mit Vermietungen zu tun hat und den Markt aus persönlichen Gesprächen mit Mietinteressenten gut kennt.
Weiter führende Informationen: Der Münchner Mietspiegel 2011 ist Online unterst/ms2011.html einsehbar.
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