Wie Hausbesitzer für den Klimaschutz draufzahlen müssen!
Extrakosten für die Hausbesitzer
Hausbesitzer werden heutzutage vom Staat genötigt Energiesparmaßnahmen vorzunehmen. Oftmals rechnet sich eine Sanierung wirtschaftlich aber nicht, was unter den Eigentümern für Unmut und Ärger sorgt. Denn der einzelne Bürger hat nicht immer identische Interessen wie der Staat. Das müssen Haus und Wohnungsbesitzer leider des Öfteren immer wieder schmerzlich feststellen. Obwohl die Mietpreise momentan explodieren und Haus und Wohnungsbesitzer sich glücklich schätzen können, kann eine Immobilie heutzutage auch eine Last sein! Denn die Regierung wird nicht müde wenn es um Steuererhöhung und das erlassen neuer Vorschriften geht.
Besonders eine aktuelle Studie des Schweizer Forschungsinstitutes Prognos im Auftrag der staatlichen KfW-Bankengruppe dürfte viele Eigentümer ärgern. In der Studie haben die Forscher den konjunkturellen Effekt der Investitionen errechnet, die für das Erreichen der Regierungsziele zum Klimaschutz nötig wären.
Die Studie sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. So erhielt die deutsche Wirtschaft durch die Investitionen in energiesparendes Bauen und Sanieren laut Prognos einen deutlichen Schub. Unter anderem seien auch eine positive Wirkung auf die Bruttowertschöpfung und die Beschäftigung sowie ein langfristig spürbarer Wachstumsimpuls zu sehen. Die Bauwirtschaft jubelt bereits, da 200.000 bis 300.000 Arbeitsplätze dadurch gesichert werden.
Doch sogleich folgt die schlechte Nachricht – und zwar für die Hausbesitzer! Denn um eine Senkung des Wohn-Energieverbrauchs um 80 Prozent bis 2050 – das Klimaziel der Regierung – sind laut der Prognos-Studie Investitionen von rund 840 Milliarden Euro notwendig. Mit den von der KfW besonders stark geförderten Dämmaßnahmen lassen sich allerdings nur 370 Millionen Euro über den gesamten Wirkungszeitraum bis zum Jahre 2080 einsparen.
Ganz klar zeigt sich hierbei: In der Summe zahlen die Immobilieneigentümer drauf!
Mit den Feststellungen der besagten Studie rennt Prognos bei den Immobilienbesitzerverbänden offene Türen ein. Gerold Happ, Geschäftsführer für Immobilien- und Umweltrecht bei Haus & Grund ist der Meinung, dass sich eine energetische Sanierung nur lohnt, wenn auch bestimmte Faktoren erfüllt sind. Die Maßnahmen müssen im Rahmen einer ohnehin anstehenden Sanierung erfolgen. Der Zustand des Gebäudes müsse relativ schlecht sein und man müsse als Hausbesitzer auch in der Lage sein, die Mieter an den Kosten zu beteiligen.
Zumindest den letzteren der beiden Punkte haben die Hausbesitzer auch erreicht. So dürfen elf Prozent der Sanierungskosten pro Jahr mit dem neuen Mietrecht, welches am 1. Mai dieses Jahres in Kraft tritt, auf den Mieter umgelegt werden. Wenn es um den Punkt des Hauszustandes geht, gehen die Meinungen allerdings noch auseinander. Peter Ramsauer (Umweltschützer und Bauminister, CSU) argumentiert, dass 75 Prozent des vorhandenen Gebäudebestands vor 1979 oft in schlechter Qualität errichtet worden sei. Im Bauministerium heißt es zudem, dass durch moderne Gebäudetechnik in Verbindung mit einer fachgerechten Sanierung bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden können.
Haus & Grund Experte Gerold Happ sieht das allerdings ganz anders und widerspricht. Denn aus seiner Sicht sind die Gebäude in einem weit besseren Zustand als oftmals behauptet wird.
Mit den bestehenden Sanierungsvorschriften können die meisten Eigentümer noch leben. Viel mehr machen Ihnen Zwangsmaßnahmen, die immer wieder im Gespräch oder bereits in Kraft sind, zu schaffen. Wie z. B. in Baden-Württemberg, wo die Landesregierung bereits schärfste Öko-Vorschriften erlassen hat. So müssen Hausbesitzer beim Austausch der Heizung mindestens 10 Prozent des Wärmeenergiebedarfs mit erneuerbaren Energien abdecken (z. B. Solarthermie-Anlage für Warmwasser oder Bio-Öl für den Heizungstank). Dies führt natürlich zu einem erheblich größeren Kostenaufwand. So entsteht statt einer Öko-Begeisterung bei vielen Immobilienbesitzern eher eine regelrecht ablehnende Haltung sagt Gerold Happ. Sein Fazit: Zwang ist kontraproduktiv!
Erfolgsversprechender könnte da eher ein Ausbau des Anreizsystems sein. Steueranreize stehen ganz oben auf der Liste der Immobilienbesitzer. Doch Bund und Länder konnten sich nach Langem Hin-und Her nicht auf einen Steuerrabatt für Gebäudesanierungen einigen. Der Plan wurde im Februar vom Bundesrat zu den Akten gelegt, was eine verpasste Chance darstellt. Denn die Öko-Revolution lässt sich nicht verordnen und wird ohne die tatkräftige Mitwirkung der Hausbesitzer nicht möglich sein!
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